Projektablauf und Höhepunkte
Ausgangslage für das beschriebene Projekt, ist die besondere Situation von Menschen mit Behinderung, die aufgrund von starken Einschränkungen keine Werkstatt besuchen können. Sie verbringen häufig den Tag in der Wohnstätte mit ihren Assistenzkräften und vermissen eine Beschäftigung, die mit einer Arbeitsleistung verbunden ist und der damit verbundenen Wertschätzung. Hier können Lebenshilfe und Freiwilligen-Zentrum auf ein Netzwerk von gemeinnützigen Institutionen zurückgreifen, die genau diese Unterstützung brauchen, um anfallende Aufgaben zu erledigen. Im „Ehrenamt rückwärts“ gibt es vielfältige Aufgaben, die für soziale Einrichtungen oder Menschen mit Unterstützungsbedarf erledigt werden können: Kuvertieren von Post, Zusammenlegen von Wäsche, Rasen mähen – nur einige Beispiele für die Vielfalt, in der Menschen mit Behinderung sich im Projekt engagieren.
Die Unterstützungswünsche werden mit einem ausreichenden Zeitvorlauf bei der Wohnstätte angemeldet. In kleinen Gruppen werden die gestellten Aufgaben mit der notwendigen Unterstützung des Assistenzpersonals erledigt – und zwar im persönlichen Rhythmus jedes Menschen, der mitmacht. Pausen können bei Bedarf selbstverständlich einlegt werden oder man arbeitet an einem Folgetag weiter, wenn die Konzentration nachlassen sollte. Aber nicht nur innerhalb der Lebenshilfe-Einrichtung kann das Ehrenamt stattfinden: auch externe Tätigkeiten für einzelne Freiwillige sind möglich und erwünscht. Die Lebenshilfe bemüht sich hier bei Bedarf um eine Begleitung.
Das „Ehrenamt rückwärts“ wird vorrangig Vereinen und Personen angeboten, die sich in ihrer Freizeit selbst für die Lebenshilfe engagieren: der Rollenwechsel vom Unterstützer zum Unterstützten findet so immer wieder aufs Neue statt.
Ziel des Projektes ist es, auch Menschen mit starken Einschränkungen durch ein freiwilliges Engagement in die Gesellschaft einzubinden, ihnen das Gefühl zu geben, gebraucht zu werden und Anerkennung für diese geleistete Aufgabe zu erhalten.