Integration

Integration

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen, kurz bagfa, ist eine wichtige Institution der Freiwilligenarbeit in Deutschland. Neben der Inklusion ist auch die Integration eines der zentralen Themen, die die Arbeit der bagfa prägen. Grundsätzlich geht es hier um die Eingliederung aller Menschen zur gesellschaftlichen Teilhabe. In Krisenzeiten offenbart sich dabei immer wieder der hohe Wert des ehrenamtlichen Engagements. Dementsprechend sind Inklusion und Integration zentrale Ziele der Freiwilligenarbeit, die den sozialen Sektor ergänzt.

Viele Projekte und Angebote sind nur dank zahlreicher Ehrenamtler/innen durchführbar. Das Ehrenamt ist somit eine wichtige Stütze der Gesellschaft. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen weiß dies und fördert die Freiwilligenarbeit. Zudem begleitet sie diese professionell und führt Projekte durch. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse können beispielsweise die Integrationsarbeit positiv beeinflussen.

Zunächst geht es im Folgenden um die Integration im Allgemeinen sowie das bagfa-Integrationsprojekt im Speziellen. Interessierte erfahren viel Wissenswertes und erhalten einen tieferen Einblick.

Integration: Darum geht es

Zuerst stellt sich die Frage, worum es in der Integration geht. Um dies zu ergründen, sollte man die Definition des Begriffs lesen. In der Soziologie beschreibt die Integration den Einbezug von Menschen, die bislang nicht Teil der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft sind. Die Bildung einer Wertgemeinsamkeit unter Einbezug bislang exkludierter Gruppen ist somit das zentrale Anliegen der Integration.

Ein typisches Anwendungsgebiet für die Integration ist die Flüchtlingsarbeit. Die Flüchtlinge kommen aus anderen Kulturkreisen ins Land und sind hier vollkommen fremd. Im Zuge der Integration sollen sie einbezogen und zu einem Teil der Gesellschaft werden. Es findet somit ein Prozess des Zusammenwachsens statt, der langfristig angegangen werden muss.

Die besonderen Herausforderungen der Integration von Flüchtlingen

Die Integration von Flüchtlingen lässt sich nicht auf die Schnelle bewerkstelligen, sondern braucht Zeit. Zudem sind hier verschiedene Ansätze und eine intensive Betreuung erforderlich. Besonders herausfordernd ist es, wenn innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Flüchtlinge ins Land kommen. Diese müssen zunächst untergebracht und versorgt werden. Nicht selten wird dazu auf Sammelunterkünfte zurückgegriffen. Die Flüchtlinge leben dadurch in ihrem eigenen Kosmos und gemeinsam mit anderen Geflüchteten. Der Kontakt zu anderen Menschen ist zunächst nicht so intensiv.

Dass Geflüchtete zunächst ein Dach über den Kopf brauchen und versorgt werden müssen, steht außer Frage. Die Integration sollte allerdings schnellstmöglich einsetzen, damit sie in ihrer neuen Heimat ankommen und am normalen Leben teilhaben können. Dazu müssen die Geflüchteten allerdings auch bereit und fähig sein.

Das bagfa-Projekt „Teilhabe durch Engagement“ zur Integration von Flüchtlingen

Ohne freiwillige Helfer/innen ist die heutige Flüchtlingsarbeit undenkbar. Ehrenamtliche haben somit wesentlichen Anteil an der Integration und sind für viele Menschen wichtige Bezugspersonen, die sie in ihrem neuen Leben begleiten. Dass die Integration eine der großen Aufgaben der Freiwilligenagenturen ist, dürfte spätestens seit 2015 klar sein. 2022 erlebt Deutschland erneut einen enormen Zustrom an Geflüchteten und wird erneut auf die Relevanz der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit hingewiesen. Das bagfa-Projekt „Teilhabe durch Engagement: Das Engagement von und mit Flüchtlingen stärken – Begegnungen schaffen und Beteiligung ermöglichen“ hat sich der Integration von Geflüchteten gewidmet und dabei den Fokus auf das freiwillige Engagement gelegt.

Das Modellprojekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, kurz BAMF, an verschiedenen Standorten durchgeführt. Dabei ging es unter anderem auch darum, Geflüchtete zu Engagement zu motivieren. Dadurch konnten sie einen Beitrag zur Flüchtlingsarbeit leisten und zugleich ihre eigene Integration vorantreiben. Es ging somit um lokale Angebote für und auch von Flüchtlingen zur Förderung der Teilhabe. So entstand eine neue Herangehensweise, die viel Potenzial offenbart.

Die Ergebnisse des Modellprojekts sowie Anregungen für die Integrationsarbeit finden sich in dem bagfa-Leitfaden „Neue Engagierte. Freiwilliges Engagement von geflüchteten Menschen fördern“. Dabei handelt es sich um eine praxisnahe Orientierungshilfe für alle, die die Flüchtlingsarbeit wertschätzen und zudem fördern möchten.